Das Fest des Heiligen Lazarus

(Das Fest der gesegneten Toten)

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden (Matthäus 5:4)

Juan de Flandes - Die Auferweckung des Lazarus

Juan de Flandes - Die Auferweckung des Lazarus

Das Fest des Heiligen Lazarus wird am 1. November gefeiert, zwischen dem Fest der Apokalypse und dem Fest der Mutter und des Kindes. Sein gebräuchlicherer Name ist „Das Fest der gesegneten Toten“, denn er legt den Sinn nahe: spirituelle Unterstützung für die Sterbenden und Toten und das Ehren unserer Vorfahren.

Im Buch „Gnosis of the Cosmic Christ“ von Tau Malachi, im Kapitel, das sich mit der Sefirah Yesod beschäftigt, werden die Stationen des Sterbens, des Todes und des Jenseits diskutiert. Weitere Artikel, Meditationen und spirituelle Übungen finden sich im Forum der Sophia Fellowship, im Orden des Heiligen Lazarus. Sehr zu empfehlen zu diesem Thema ist auch ein Buch aus der buddhistische Tradition: „Das tibetische Buch vom Leben und Sterben“ von Sogyal Rinpoche.

Einerseits versuchen wir bei diesem heiligen Fest, klar die Unbeständigkeit dieses Lebens und der Gesamtheit zu sehen; wir versuchen sie zu akzeptieren und anzunehmen. Gleichermaßen versuchen wir den Schmerz und das Leiden, das dieses Leben und die Gesamtheit durchdringt, zu sehen und zu begreifen. Wir erinnern uns an das Ende von Schmerz und Leiden durch die Befreiung und Erleuchtung unserer Seele – unsere Motivation auf dem spirituellen Weg. Ebenso versuchen wir das Heilige Herz hervorzubringen, das Verlangen nach aktiver Liebe, Mitgefühl und spritueller Unterstützung.

Durch unserer spirituellen Arbeit für die Sterbenden und Toten werden wir vielleicht lernen, unsere eigene Unbeständigkeit anzunehmen – wenn wir das tun, wird es eine Bekräftigung unser eigenes Leben bewußt zu leben. Vielleicht werden wir auch begreifen, dass das, was wir „Tod“ nennen, eine illusionäre Qualität hat, dass es ein Übergang im Kontinuums des Lebens oder des Bewußtseins ist. Es ist eine Zeit des Wandels und großer Möglichkeiten, wenn unser Seelenstrom von einer Form der Existenz in eine andere übergeht, von einem Leben in ein anderes – vielleicht ruft es in uns eine Erinnerung an unsere ungeborene Natur, das ewige Leben unseres Göttlichen „Ich bin“ wach.

[Auszug übersetzt aus: Tau Malachi: Holy Feast of St. Lazarus]

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